Risikomanagement vs. Krisenmanagement – wer früher reagiert, den belohnt der Erfolg

Von Thilo Knuppertz, Gesellschaftender Geschäftsführer, BPM&O
Große Krisen kommen regelmäßig – Neuer Markt, Finanzmarkt und aktuell Corona. Kleinere und marktbezogene Einbrüche ereignen sich gleichfalls öfter als wahrgenommen. Aus Sicht eines Unternehmens können solche Ereignisse mit Blick in die Zukunft oft nicht spezifisch, aber trotzdem generell betrachtet und skizziert werden.

In den Online-Nachrichten der FAZ vom 30. April 2020 wird darauf eingegangen, wie der vorausschauende Umgang mit der Corona-Krise bewertet wird: „In Deutschland zeigt der durch das Robert Koch-Institut erarbeitete nationale Pandemieplan deutlich: Die derzeitige Früherkennung ist nicht ausreichend und setzt nicht früh genug ein“.

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„Die derzeitige Früherkennung ist nicht ausreichend und setzt nicht früh genug ein“

In der derzeitigen Krise wird offensichtlich – viele Geschäftsmodelle sind im Fokus eines guten Risikomanagement oft zu einseitig ausgerichtet oder extrem anfällig: kurzfristig, drastisch sinkende Umsätze, hoch effiziente aber gleichzeitig auch fragile Lieferketten mit minimierter Lagerhaltung oder das Wegbrechen von kritischen Geschäftspartnern ohne adäquate Alternativen.<span class="su-quote-cite">Thilo Knuppertz, Autor</span>

Die Frage stellt sich, wann und wie wir auf mögliche Ereignisse als Unternehmen mit solchen Geschäftsmodellen reagieren. Neben den vielen vorhandenen Instrumenten zur Führung steht hier insbesondere der Ansatz des Risikomanagements im Sinne eines effektiven Frühwarnsystems im Mittelpunkt.

Dessen Kernziel ist es, mögliche Ereignisse der Zukunft – die eintreten können aber nicht müssen – zu finden und dahingehend zu bewerten, ob und in welchem Umfang Ziele oder sogar der Bestand des Unternehmens gefährdet sind. Und die wesentlichen Risiken dann im nächsten Schritt wirksam mit Management-Maßnahmen zu “steuern“.

Zwei zentrale Erkenntnisse können wir aktuell gewinnen:
  1. Zeitnah adäquat reagieren können und
  2. viel konsequenter mit vorgedachten, aber auch flexiblen Maßnahmen agieren

Ein Risikomanagement-System kann wirksam und zeitnah (beinahe in Echtzeit) als Frühwarnsystem für ein Unternehmen und dessen Entscheidungsträger handlungsrelevante Informationen zur Verfügung stellen. Der Kontrastansatz dazu wird in der Praxis allzu oft gelebt – eine jährliche oder quartalsweise Compliance-getriebene Aktualisierung des Risikoinventar und eine tendenziell statische Ausrichtung hält unzureichende Informationen zur Steuerung von Risiken bereit.

Präventive Maßnahmen müssen vorgedacht und vorgehalten werden, um zum Zeitpunkt des Risikoeintritts unmittelbar agieren zu können. Im Sinne der Pandemie hätte man z.B. sicherstellen können, dass Produktionskapazitäten für Sicherheitsausrüstungen im nationalen oder europäischen Umfeld verfügbar sind. Dies erfordert, ablaufbereite Maßnahmenpläne in der Schublade zu haben, die natürlich Zeit und Investitionen bedingen. Andererseits werden solche Pläne mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Unternehmen helfen, selbst in schwierigen Situation besser zurechtzukommen als andere.
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Zum Zeitpunkt des Risikoeintritts muss man unmittelbar agieren können

Risikomanagement wird spätestens jetzt anders und „ernsthaft“ notwendig – von der Pflicht der Compliance zur Kür als unternehmerisches, dynamisches, echtzeit-bezogenes Steuerungsinstrument für zukunftsfähige Unternehmen.

Thilo Knuppertz

Autor: Thilo Knuppertz, Geschäftsführer
der BPM&O GmbH.

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